Trans MF Landshut Devils siegen auch in Rawicz und machen mit 40:50 den Finaleinzug fix
Das Abenteuer geht weiter – Trans MF Landshut Devils schaffen die Sensation und fahren in ihrem Debütjahr in der Zweiten Polnischen Liga bereits um den Aufstieg
Mit dem erneuten Triumph im zweiten Play-Off gegen Rawicz mit 40:50 heißt es nun „Finale dahoam“ am 26. September – Schockmoment durch schweren Sturz von Martin Smolinski
Am Samstag behaupteten sich die Stahlschuhartisten der Trans MF Landshut Devils wie erhofft im Rückrennen der Play-Off Seminfinals bei Metalika Recycling Kolejarz Rawicz und strafen so manchen Kritiker Lügen. Sehr zur Freude der knapp 50 mitgereisten Fans, der Verantwortlichen und natürlich der Mannschaft konnten die Landshuter in Rawicz nicht nur ihr sattes Polster von 30 Punkten aus dem Heimrennen letze Woche wahren, sondern noch 10 Punkte auflegen, entschieden sie doch auch das Auswärtsrennen für sich. Erneut gelang ein Auftakt nach Maß dank eines 4:2 aus Devils-Sicht für Kai Huckenbeck und Valentin Grobauer gegen Keynan Rew und Matthew Gilmore. Marius Hillebrand und Norick Blödorn legten sogleich mit 5:1 nach. In Heat 3 sah erstmals ein Fahrer der Gastgeber als Erster die Zielflagge, gefolgt von zwei Landshutern. In Heat 4 fing Dimitri Berge den bis dahin führenden Damian Balinski eingangs der Zielgeraden mit einem Husarenritt ab, bevor er gleich im nächsten Heat mit einem Start-Ziel-Sieg den Grundstein für ein weiteres 4:2 legte. Es folgte ein 5:1, bevor es mit Heat 7 unruhig wurde im Rennverlauf. Martin Smolinski war wegen Bewegung beim Start ausgeschlossen worden; Norick Blödorn als Reserve fuhr hinter Damian Balinski ins Ziel, während Marius Hillebrand seinen Punkt mit sichtlichen technischen Problemen über die Ziellinie rettete. Erst im achten Durchgang gelang den Rawiczern auf ihrer Heimbahn das erste 4:2 zu ihren Gunsten, mit dem sie ihren Rückstand von 12 auf 10 Punkte verkürzen konnten. Danach schlich sich das Pech an die Devils heran: zunächst kam Nick Skorja, der an diesem Tag mit viel Speed und hochmotiviert unterwegs war, zu Sturz und durfte nicht mehr antreten, bevor in Heat 10 beim ersten Rerun der Moment kam, der allen Zuschauern den Atem stocken ließ: eingangs der Gegengeraden kam es zur Kollision zwischen Olivier Buszkiewicz und Martin Smolinski, der hart in die Airfence einschlug ud über die Bande katapultiert wurde. Bange Momente, bis der Devils-Kapitän endlich zu Fuß ins Fahrerlager zurückkam – daß das Rennen für ihn an dieser Stelle beendet war, wurde zur Nebensache. Der Heatsieg ging im zweiten Rerun an den Rawiczer Drozdz, jedoch holte Marius Hillebrand zwei Punkte, während Norick Blödorn als Verursacher der Kollison zwischen Buszkiewicz und Smolinski (Spurwechsel) disqualifiziert wurde. Zu diesem Zeitpunkt waren die Landshuter schon sicher im Finale, was den Kampfgeist jedoch nicht im geringsten schmälerte. Dimitri Berge erkämpfte erneut in der letzten Runde von Heat 11 den zweiten Platz, bevor man in den nächsten beiden Durchgängen die Siege den Gastgebern überlassen mußte. Der ursprüngliche Vorsprung der Devils von 12 Punkten war zu diesem Zeitpunkt auf 6 Punkte zusammengeschmolzen, doch die beiden Abschlußheats endeten 3:3 und 5:1, was in einem Endstand von 40:50 in der Tageswertung bzw. 70:110 in der Gesamtwertung resultierte. Team und Fans feierten den verdienten Erfolg noch auf der Bahn.
„Das Abenteuer beginnt“ – unter dieser Devise hatte der AC Landshut Ende des vergangenen Jahres seinen Plan, 2021 neue Wege zu gehen und in der Zweiten Polnischen Liga eine Mannschaft zu stellen, angekündigt. Nun geht das Abenteuer immer noch weiter, die Fans dürfen sich auf zwei weitere Rennen ihrer Cracks freuen. „Wir sind absolut stolz auf das, was unsere Jungs in den vergangenen Wochen erreicht und geleistet haben“, sind sich die beiden Teammanager Slawomir Kryjom und Klaus Zwerschina einig. „Man hat auch heute hinter den Kulissen gesehen, wie das Team zusammengewachsen ist und sich gegenseitig hilft. Es wird um jeden Punkt gefightet. Jetzt ist alles drin, vor allem, wenn es uns gelingt, beim Heimrennen wieder einen guten Punktevorsprung zu erarbeiten.“
Dimitri Berge und Kai Huckenbeck untermauerten ein weiteres Mal ihre Position als Punktelieferanten im zweistelligen Bereich. Nick Skorja, obwohl bislang für die Devils nur selten im Einsatz, zeigte Kampfgeist, der unter dem Strich mit 9 Punkten belohnt wurde. Norick Blödorn zeigte über die Saison hinweg konstant gute Form, während Marius Hilebrand im Vergleich zum Saisonbeginn einen gewaltigen Sprung gemacht hat und trotz zweier Disqualifikationen 5 Punkte schrieb. Die intensive Arbeit, die er in Trainings in Polen investiert hat, zahlt sich aus. Gelingt es der Mannschaft in den nächsten beiden Finalrennen nun, an diese Leistungen anzuknüpfen, ist auch der Gedanke an einen Aufstieg in die Erste Polnische Liga nicht mehr utopisch.
Die beiden Final-Play-Offs werden am 26. September und 3. Oktober stattfinden, Gegner wird Opole sein, die sich am Sonntag gegen Daugavpils durchgesetzt haben.
Warmlaufen können sich die Devils bereits am 25. September beim Entscheid der Deutschen Spedway-Bundesliga, der in dieser Saison als einmaliges Rennen unter vier teilnehmenden Vereinen ausgetragen wird.
Foto: Sandra Rejzner
Das Ergebnis im Einzelnen:
Metalika Recycling Kolejarz Rawicz – 40
9 – Keynan Rew; 2; ex; 2; 0; 2 – 6
10 – Damian Balinski: 2; 3; 1; 3; 1 – 10
11 – Matthew Gilmore: 0, 0 – 0
12 – Szymon Szlauderbach: 0; 2; d; 1; 3; 1 – 7
13 – Damian Drozdz: 3; 1; 3; 3; 2; 0 – 12
14 – Olivier Buszkiewicz: ex, 1; 1; 1; 1 – 4
15 – Hubert Scibak: 1, 0
Trans MF Landshut Devils – 50
1 – Kai Huckenbeck: 3; 3; 3; 3; 2 – 14
2 – Nick Skorja: 2; 2; ex; 2; 3 – 9
3 – Valentin Grobauer: 1; 1; 0; 0 – 2
4 – Dimitri Berge: 3; 3; 2; 2; 3 – 13
5 – Martin Smolinski: 1, ex – 1
6 – Norick Blödorn: 3; ex; 2; d; 1 – 6
7 – Marius Hillebrand: 2; 1; 2; d; d – 5
H1: Huckenbeck, Rew, Grobauer, Gilmore – 2:4
H2: Blödorn, Hillebrand, Scibak – 1:5 (3:9)
H3: Drozdz, Skorja, Smolinski, Szlauderbach – 3:3 (6:12)
H4: Berge, Balinski, Buszkiewicz – 3:3 (9:15)
H5: Berge, Szlauderbach, robauer, Gilmore – 2:4 (11:19)
H6: Huckenbeck, Skorja, Drozdz, Scibak – 1:5 (12:24)
H7: Balinski, Blödorn, Hillebrand – 3:3 (15:27)
H8: Drozdz, Berge, Buszkiewich, Grobauer – 4:2 (19:29)
H9: Huckenbeck, Rew, Balinski, - 3:3 (22:32)
H10: Drozdz, Hillebrand, Buszkiewicz – 4:2 (26:34)
H11: Huckenbeck, Berge, Szlauderbach, Rew – 1:5 (27:29)
H12: Szlauderbach, Skorja, Buszkiewich – 4:2 (31:41)
H13: Balinski, Drozdz, Blödorn, Grobauer – 5:1 (36:42)
H14: Skorja, Rew, Szlauderbach – 3:3 (39:45)
H15: Berge, Huckenbeck, Balinski, Drozdz – 1:5 (40:50 bzw. 70:110)