von AC Landshut Speedway
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Alles beim Alten

Trans MF Landshut Devils erringen Meistertitel in der Zweiten Polnischen Liga und mischen 2022 in der Ersten Liga mit

Es war nervenaufreibend, spannend und denkbar knapp, doch das Ergebnis stimmte am Ende – vor ausverkauftem Stadion in Opole (ca. 6000 Zuschauer) konnten die Trans MF Landshut Devils im Finalrennen zur Zweiten Polnischen Liga ihren vor Wochenfrist errungenen Vorsprung knapp über die Ziellinie retten und marschieren damit nach ihrer ersten Saison in Polen bereits in die Erste Liga durch. Von den 14 Punkten blieben letztlich 5 Punkte Vorsprung übrig, der Tagessieg – unterm Strich unerheblich – ging an den Gastgeber, doch in der Gesamtrechnung hatten die Devils die Nase vorne und haben damit geschafft, was seit 2004 keinem ausländischen Verein in der polnischen Liga mehr gelungen war.

Es begann spannend und nicht nach Maß für die Devils: in Heat 1 verhinderte Kai Huckenbeck ein 5:1 der Gastgeber mit einem Fotofinish, bei dem es ihm gelang, sich zwischen Kamil Brzozowski und Mads Hansen zu schieben. In Heat 2 war dann der mitgebrachte Vorsprung aufgrund eines optimalen Zieleinlaufs bei den Gästen bereits auf 8 Punkte zusammengeschmolzen. Dank eines Heatsieges von Martin Smolinski wurde der Punkteabbau dann zunächst gestoppt, bevor die Landshuter in Heat 4 durch Norick Blödorn und Dimitri Berge ein Ausrufezeichen setzten – aus ungünstigen Voraussetzungen heraus. Thorssell war ins Band gefahren und hatte einen Rerun verursacht, nach dem Start lagen zunächst Swidnicki und Kowalski für Opole vorne. Doch dann
zog Norick Blödorn eiskalt von 3 auf 1 vor, während sich Dimitri Berge nach schlechtem Start von hinten vorarbeitete und letztlich von 4 auf 2 gelangte. Zu diesem Zeitpunkt war der Doppelsieg ein wichtiges Signal, daß mit den Devils noch zu rechnen ist. Opole konterte mit einem 5:1, das nächste Heat ging wieder mit 2:4 an die Devils, gleich darauf egalisierten die Gastgeber diesen Erfolg. Die Landshuter konnten nie die Führung in der Tageswertung übernehmen, vermochten es aber, durch
3:3 an der richtigen Stelle und dem ein oder anderen Punktsieg den Gegner in der Gesamtbilanz auf Distanz zu halten. Vereinzelt kamen Einschläge, die man in der Form in den letzten erfolgreichen Rennen nicht kompensieren mußte: so schrieb Dimitri Berge in Heat 5 nach einem Aufsteiger beim Start von Außen ganz ungewohnt null Punkte; in Heat 8 stürzte Kai Huckenbeck und haderte über das Rennen hinweg mit dem Setup. Umstritten eine Entscheidung in Heat 12, als es in der ersten Kurve zum Sturz von Bartlomiej Kowalski und Mads Hansen kam, letztlich aber Michael Härtel ausgeschlossen wurde. Im Rerun mußte sich Marius Hillebrand alleine gegen die beiden Opoler beweisen und hatte Glück, da Mads Hansen, hinter Mannschaftskollege Bartlomiej Kowalski auf Platz 2 liegend, ausfiel und das Heat schließlich mit 3:2 ausging. In Heat 13 wurde nach Zieleinlauf Polis-Thorssell-Smolinski-Skorja der Devils-Kapitän nachträglich wegen Befahren des Innenfeldes disqualifiziert, und plötzlich stand es vor den beiden alles entscheidenden Heats 43:32 in der Tageswertung bzw. 81:86 in der Gesamtabrechnung aus Sicht der Gastgeber. Es war also noch alles offen. In Heat 14 lagen dann Martin Smolinski und Kai Huckenbeck zunächst auf 5:1-Kurs, nach Rerun wegen Sturz von Oskar Polis konnte sich jedoch Jacob Thorssell den Sieg sichern – doch mit diesem 3:3 war bereits klar, daß die Devils durch waren – bis auf die Gefahr, daß sich in Heat 15 das Schicksal noch komplett gegen sie wenden und ein 5:0 gegen Landshut bringen würde. Doch hier machten Martin Smolinski und Dimitri Berge alles klar, der Kapitano wurde zum Matchwinner und sicherte ein 3:3 gegen Mads Hansen und Andrej Kudriashov, und danach gab es für Fahrer, Verantwortliche und die knapp 50 angereisten Fans kein Halten mehr. „Smoli“ und Berge wurden nach dem Zieleinlauf von den Bikes quasi direkt in die Luft gewirbelt, und das ganze Team genoß die Sektdusche ausgiebig, bevor man sich von den Fans feiern ließ und diese feierte.

Erschöpft aber überglücklich zeigten sich die Verantwortlichen der Trans MF Landshut Devils: „Wir sind unsagbar stolz auf diese Mannschaft, die heute erneut gezeigt hat, wie man mit Teamgeist das ein oder andere Problem bei den Kamaraden kompensieren kann und gemeinsam an einem Strang zieht, um ein Ziel zu erreichen. Es war klar, daß es heute schwierig und eng werden würde, doch ich hatte ein gutes Gefühl“, erzählt Teammanager Klaus Zwerschina.

„Unglaublich, wir sind super glücklich. Wie diese Mannschaft über die Saison hinweg zusammengewachsen ist, ist unglaublich. Sie haben sich diesen Erfolg verdient und bis zur letzten Sekunde dafür gekämpft“, so Teamchef Bernhard Muggenthaler, der mit seinem Sponsoring das ganze Unternehmen für den AC Landshut erst möglich gemacht hatte. Die beiden Vorsitzenden Gerald Simbeck und Kerstin Rudolph haben den Blick bereits in die Zukunft gerichtet: „Im Laufe der Woche wird sich zeigen, wie sich die PZM das Reglement für die nächste Saison vorstellt. Danach können wir konkrete Planungen beginnen, wobei wir natürlich schon mitten in Gesprächen in Sachen Ligamannschaft 2022 stecken. Es wird für uns neue Bahnen, neue Gegner geben, und auch im Hinblick auf die Heimrennen werden wir nochmal eine Schippe an Professionalität auflegen müssen – doch davor ist uns nicht bange. Heute aber genießen wir den Moment und den tollen Erfolg.“

Seit dem Rennen haben die Verantwortlichen des Vereins zahlreiche Glückwünsche erreicht, an dieser Stelle herzlichen Dank an alle Gratulanten.

 

Foto:                     Niklas Breu

Das Ergebnis im Einzelnen:

OK Bedmet Kolejarz Opole – 49
9 – Mateusz Tonder: 1; 3; 2; 0 – 6
10 – Jacob Thorsell: d; 1; 1; 2; 3 – 7
11 – Mads Hansen: 3; 3; 2; ex; 2 – 10
12 – Andrej Kudriashov: 2; 2; 0; 3; 1 – 8
13 – Oskar Polis: 1; 2; 1; 3; ex – 7
14 – Mateusz Swidnicki: 3; 1; 2 – 6
15 – Bartlomiej Kowalski: 2, 0; 0; 3 – 5

 

Trans MF Landshut Devils – 40
1 – Kai Huckenbeck: 2; 3; ex; 0; 1; 1 – 7
2 – Michael Härtel: 0; 1; ex – 1
3 – Nick Skorja: 0; 1; 1 – 2
4 – Dimitri Berge: 2; 0; 3; 3; 2; 0 – 10
5 – Martin Smolinski: 3; 2; 3; d; 2; 3 – 13
6 – Norick Blödorn: 1; 3; 1 – 5
7 – Marius Hillebrand: 0; 0; 2 – 2

H1: Hansen, Huckenbeck, Tonder, Skorja – 4:2
H2: Swidnicki, Kowalski, Blödorn, Hillebrand – 5:1 (9:3)
H3: Smolinski, Kudriashov, Polis, Härtel – 3:3 (12:6)
H4: Blödorn, Berge, Swidnicki, Kowalski – 1:5 (13:11)
H5: Hansen, Kudriashov, Skorja, Berge – 5:1 (18:12)
H6: Huckenbeck, Polis, Härtel, Kowalski – 2:4 (20:16)
H7: Tonder, Smolinski, Thorsell, Hillebrand – 4:2 (24:18)
H8: Berge, Swidnicki, Polis – 3:3 (27:21)
H9: Berge, Tonder, Thorsell, Huckenbeck – 3:3 (30:24)
H10: Smolinski, Hansen, Blödorn, Kudriashov – 2:4 (32:28)
H11: Kudriashov, Berge, Huckenbeck, Tonder – 3:3 (35:31)
H12: Kowalski, Hillebrand – 3:2 (38:33)
H13: Polis, Thorsell, Skorja 5:1 (43:34)
H14: Thorsell, Smolinski, Huckenbeck – 3:3 (46:37)
H15: Smolinski, Hansen, Kudriashov, Berge – 3:3 (49:40 bzw. 87:92)

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