von Claudia Patzak
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Trans MF Landshut Devils schreiben erneut Geschichte

Der deutsche Aufsteiger in der eWinner 1. Liga landet bei H. Skrzydlewska
Orzel Lodz den ersten Auswärtssieg

 

Landshuter drehen Acht-Punkte-Rückstand in einen Sieg mit zwei Punkten Vorsprung

 

Die Reise nach Lodz wurde für die Trans MF Landshut Devils zu einem Highlight, hat sich doch die Mannschaft, mit der der AC Landshut in der polnischen eWinner 1. Liga antritt, in einem hochgradig spannenden Rennen ihren ersten Auswärtssieg geholt und steht momentan auf dem vierten Tabellenplatz. Der Sieg war ein wahrer Kraftakt und Ergebnis von zähem Willen und nicht nachlassendem Kampfgeist.

Die Devils erwischten einen guten Start, als Kai Huckenbeck im ersten Durchgang den Top-Fahrer von Lodz, Niels Kristian Iversen, auf Platz 2 verwies und mit Erik Riss ein 4:2 holte. Doch die Gastgeber schlugen gleich mit einem 4:2 und dann sogar mit einem 5:1 durch Brady Kurtz, der weit in Führung lag, und Norbert Kosciuch zurück. Kim Nilsson hatte noch versucht, zumindest Kosciuch einzufangen, während Dimitri Berge nach dem mißglückten Versuch, in der 1. Kurve außen Fahrt aufzunehmen, die Konkurrenten ziehen lassen mußte. In Heat 4 sah es lange nach einem 5:1 für Blödorn / Hansen aus, jedoch konnte Luke Becker sich noch zwischen die beiden Landshuter schieben. Aufgrund ausgeglichener Läufe konnten die Devils ihren Rückstand von vier Punkten aber in der ersten Rennhälfte nicht mehr abbauen. In Heat 9 kamen auf diesen Rückstand mit dem zweiten 5:1 der Gastgeber durch Becker / Iversen, die alle Angriffe von Kai Huckenbeck ins Leere laufen ließen, weitere vier Punkte dazu. Schon in mehreren Rennen zuvor hatten sich die Heats 9 und 10 für die Devils als schicksalhaft erwiesen und zum Teil den Rennverlauf noch gedreht; es stand also zu befürchten, daß es auch diesmal so sein könnte. Langsam aber sicher geriet auch der Bonuspunkt für die bessere Punktedifferenz aus beiden Rennen in Gefahr, war der Vorsprung der Landshuter doch auf gerade mal drei Punkte zusammengeschmolzen. Doch diesmal wurde der Kampfgeist erst so richtig motiviert, die Heats 10, 12 und 14 wurden jeweils erst auf der Ziellinie entschieden und zeigten eine Landshuter Mannschaft, die im wahrsten Sinne des Wortes wie die Teufel auffuhr. Zunächst fand Dimitri Berge zu alter Stärke zurück und gewann Heat 10, während Norick Blödorn, von den nachfolgenden Kosciuch und Nowak in die Zange genommen, nach Überprüfung des Zieleinlaufs als Zweiter gewertet wurde. Im darauffolgenden Lauf fing Kai Huckenbeck, der trotz leichten Handicaps nach seinem Sturz in Schweden Anfang der Woche erneut eine brillante Leistung ablieferte, Iversen ab, während Mads Hansen auf Platz 3 ins Ziel kam. In Heat 12 mußte erneut der Zielleinlauf kontrolliert werden, da es zunächst so schien, als ob Kim Nilsson auf der Ziellinie von Marcin Nowak abgefangen worden wäre; letztlich jedoch wurde ihm der Sieg zugesprochen, Erik Bachhuber rollte auf Platz 3 über die Ziellinie. Mit drei aufeinanderfolgenden Heatsiegen hatten die Devils plötzlich für Gleichstand gesorgt und den Gegner verunsichert. Durch den Sieg von Dimitri Berge in Heat 13  und Platz 3 von Norick Blödorn führten die Devils vor den beiden letzten Durchgängen plötzlich mit zwei Punkten. Die Heats 14 und 15 endeten dann jeweils mit 3:3, wobei in Heat 14 durchaus noch mehr zu holen gewesen wäre, da Kim Nilsson vom Start weg führte, dann jedoch ausgehoben wurde und sich auch mit Norick Blödorn ins Gehege kam. Letztlich konnte Blödorn nach schweren Kampf das Heat heimfahren, Nilsson jedoch – der sich nach eigenem Bekunden sehr wohl bei seinem ersten Einsatz in der Devils-Rennkombi fühlte, allerdings gerne mehr Punkte eingesammelt hätte -  wurde auf den letzten Metern noch von Marcin Nowak überholt. In Heat 15 schließlich siegte nochmals Iversen für die Gäste, vor Huckenbeck und Berge.
So gelang es den Trans MF Landshut Devils also, den knappen Vorsprung von zwei Punkten zu bewahren und damit nicht nur den Tagessieg, sondern auch den Bonuspunkt (insgesamt mehr Laufpunkte als der Gegner) einzustreichen – und den ersten Auswärtssieg in der eWinner 1. Liga überhaupt – ein historischer Erfolg.

„Das war heute definitiv kein Renen für schwache Nerven. Unsere Jungs haben ein weiteres Mal bewiesen, was in ihnen steckt, und zu keinem Zeitpunkt aufgegeben. Acht Punkte Rückstand muß man erst einmal aufholen, und dann das Ergebnis auch noch zu drehen und zu sichern, das war wirklich
eine klasse Leistung. Besonders Norick war heute wie der Teufel unterwegs, und auch Kai Huckenbeck verdient für seinen Einsatz trotz leichter Beeinträchtigung höchsten Respekt. Dieses Ergebnis heute ist ein wichtiger Meilenstein, sollte es uns doch zumindestens dem Ziel „Klassenerhalt“ in der eWinner 1. Liga ein Stück näher bringen“, so ein zufriedener Teammanager Klaus Zwerschina nach dem Rennen.

Mit dem Erfolg vom Wochenende haben sich die Devils nun auf Platz 4 der Tabelle geschoben. Schon am nächsten Sonntag steht das Auswärtsrennen gegen den Tabellenletzten Gdansk an, das ebenfalls große Bedeutung für das Mindest-Saisonziel der Mannschaft hat.

Foto:      Adrian Skorupski

Das Ergebnis im Einzelnen:

Skrzydlewska Orzel Lodz – 44

9 – Niels Kristian Iversen: 2; 3; 2; 2; 3 – 12
10 – Luke Becker: 2; ex; 3; 0; 2 – 7
11 – Marcin Nowak: 0; 3; 0; 2; 1 – 6
12 – Norbert Kosciuch: 2; 1; 1; 0 – 4
13 – Brady Kurtz: 3; 3; 3; 2; 0 – 11
14 – Nikodem Bartoch: 1; 0 – 1
15 – Mateusz Dul: 3; 0; 0
16 – Aleksander Grygolec: 0 – 0

 

Trans MF Landshut Devils – 46
1 – Kai Huckenbeck: 3; 2; 1; 3; 2 – 11
2 – Kim Nilsson: 1; 1; 0; 3; 0 – 5
3 – Erik Riss: 1; 0; 1 – 2
4 – Mads Hansen: 1; 2; 2; 1 – 6
5 – Dimitri Berge: 0; 1; 3; 3; 1 – 8
6 – Norick Blödorn: 2; 3; 2; 1; 3 – 11
7 – Erik Bachhuber: 0; 2; 1 – 3

 

H1: Huckenbeck, Iversen, Riss, Nowak – 2:4
H2: Dul, Blödorn, Bartoch, Bachhuber – 4:2 (6:6)
H3: Kurtz, Kosciuch, Nilsson, Berge – 5:1 (11:7)
H4: Blödorn, Becker, Hansen, Bartoch – 2:4 (13:11)
H5: Nowak, Hansen, Kosciuch, Riss – 4:2 (17:13)
H6: Kurtz, Huckenbeck, Nilsson, Dul – 3:3 (20:16)
H7: Iversen, Bachhuber, Berge – 3:3 (23:19)
H8: Kurtz, Hansen, Riss, Grygolec – 3:3 (26:22)
H9: Becker, Iversen, Huckenbeck, Nilsson – 5:1 (31:23)
H10: Berge, Blödorn, Kosciuch, Nowak – 1:5 (32:28)
H11: Huckenbeck, Iversen, Hansen, Kosciuch – 2:4 (34:32)
H12: Nilsson, Nowak, Bachhuber, Dul – 2:4 (36:36)
H13: Berge, Kurtz, Blödorn, Becker – 2:4 (38:40)
H14: Blödorn, Becker, Nowak, Nilsson – 3:3 (41:43)
H15: Iversen, Huckenbeck, Berge, Kurtz – 3:3 (44:46)

 

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