Deutlicher 59:30 Sieg
Gastgeber gewinnt mit 59 : 30 und schafft damit gute Ausgangsbasis für
das Rückrennen in Wittstock am 30. Juli
Es war ein heißer, staubiger und zäher Renntag, doch am Ende war die Freude groß, daß die Trans MF Landshut Devils das erste innerdeutsche Aufeinandertreffen in der Zweiten Polnischen Liga unerwartet deutlich für sich entscheiden konnten. Der Auftakt gelang nach Maß, als Kai Huckenbeck und Tobias Busch im Rerun mit 5:1 gegen Max Dilger eröffneten. Steven Mauer, der im ersten Durchgang zu Sturz gekommen war, konnte nicht mehr antreten. Doch wie so oft im Speedway, hieß es gleich darauf in einem kuriosen Heat „wie gewonnen, so zerronnen“: der zweite Durchgang begann mit einem Traumstart von Norick Blödorn, mußte aber abgebrochen werden, da Ben Ernst bei einem Überholmanöver von Mario Niedermeier zu Sturz kam. Blödorn mußte im Rerun alleine gegen die Wölfe ran und konnte seinen guten Start nicht wiederholen, ja kam sogar ebenfalls zu Sturz, so daß die Wölfe ein 0:5 errangen und der Gastgeber hinten lag. Das Duo Berge / Smolinski fing die Gäste aber mit einem 5:1 gleich wieder ein; es folgte ein 3:3 mit dem ersten Heatsieg von Michael Härtel für die Devils in dieser Saison, gefolgt von einem weiteren 5:1 durch Dimitri Berge und Tobias Busch. Der Franzose hatte hier einen Katapultstart hingelegt und in Teamarbeit mit Busch den Vorsprung auf 7 Punkte asugebaut. Heat 6 gaben die Devils genauso wie Heat 8 mit 2:4 an die Wölfe ab, Heat 7 sowie 9 bis 14 endeten eindeutig für die Landshuter mit 5:1. Sie ließen sich weder vom Druck der Wölfe – Matic Ivacic in Heat 9 gegen Michael Härtel um Platz 2 oder Sandro Wassermann in Heat 14 gegen Tobias Busch um Platz 2, noch von technischen Problemen mit dem Startband groß verunsichern. Nach gelungenen Starts konnte durch umsichtiges Paarfahren jeweils der Sieg ungefährdet nach Hause gebracht werden. Eine Schrecksekunde gab es in Heat 14, als Tobias Busch mit Erik Riss in der ersten Kurve kollidierte; zwar wurden beide Fahrer zum Rerun zugelassen, Erik Riss schied aber verletzungsbedingt aus. Heat 15 gaben die Devils nochmals mit 2:4 an die Wölfe ab, was aber letztlich nur noch Formsache war. Hier hatte es lange nach einem 3:3 ausgesehen, doch Dimitri Berge wähnte sich nach eigenen Angaben zu früh im Ziel und nahm das Gas weg, so daß Matic Ivacic noch an ihm vorbeiziehen konnte.
„Dieser hohe Sieg ist natürlich genau nach unserem Geschmack“, kommentierte Teammanager Klaus Zwerschina den Rennverlauf. „Heute hat die Mannschaft wie eine Eins gestanden, jeder hat seine Leistung abgerufen, und das Absichern des Vordermannes nach hinten war auch wie aus dem Bilderbuch. Bedauerlich die beiden Stürze von Steven Mauer und Erik Riss; wir hoffen, daß beide sich nicht allzu schwer verletzt haben und wünschen auf diesem Wege gute Besserung.“
Topscorer des Tages für die Devils war Kai Huckenbeck, der damit auch in Landshut an seine Topform der vergangenen Wochen anknüpfen konnte, mit 13 Punkten. Ihm folgte Michael Härtel mit 12 Punkten – es schien, als ob bei ihm nach einigen Anlaufschwierigkeiten nun endlich der Knoten geplatzt wäre. Tobias Busch hatte ebenfalls einen guten Tag und sammelte 11 Punke ein, genauso wie Dimitri Berge, dem an diesem Tag der Preis für die sauberste Rennkombi zugestanden hätte ... Der Franzose fühlt sich wohl bei den Devils, ist in der Devilsfamilie angekommen und hat bislang zuverlässig gepunktet. Kapitän Martin Smolinski konnte seinen Aufwärtstrend mit 9 Punkten bestätigen. Nicht unbedingt zufrieden war Norick Blödorn: „Der Abbruch in meinem ersten Rennen war ärgerlich, weil ich in Führung lag – und dann war es, wie es war ... Man kann hier nicht unbedingt der Bahn die Schuld geben, obwohl sie anfangs schon anspruchsvoll war. In meinem zweiten Lauf haben wir dann etwas am Setup verändert, was wir nicht hätten tun sollen. Wenigstens konnte ich bei meinem dritten Start noch einen Laufsieg holen, was es etwas versöhnlich gestaltet – aber wenn man von drei Läufen zwei vergeigt, kann man einfach nicht zufrieden sein.“ Ebenfalls unglücklich verlief der Tag für Mario Niedermeier, am Vorabend noch als Reserve beim SEC in Güstrow unterwegs, der zweimal als Sturzverursacher disqualifiziert wurde und in seinem dritten Durchgang mit technischen Problemen ausfiel.
Die Trans MF Landshut Devils liegen nun auf Platz 3 der Tabelle, wobei zu berücksichtigen ist, daß Daugavpils erst zwei Rennen bestritten hat und als eine der stärksten Mannschaften das Feld noch durcheinander wirbeln kann. Dennoch ist man beim Rekordmeister mit dem Aufwärtstrend zufrieden. Im Juli stehen vor dem Rückkampf in Wittstock noch das Auswärtsrennen bei Tabellenführer Opole (11.7.) sowie zwei Heimrennen gegen Poznan (17.7.) sowie gegen Lkomotive Daugavpils (23.7.) an.
Foto: Hermann Boxleitner
Das Ergebnis im Einzelnen:
Trans MF Landshut Devils – 59
9 – Kai Huckenbeck: 3; 3; 3; 2; 2 – 13
10 – Michael Härtel: 3; 2; 2; 2; 3 – 12
11 – Tobias Busch: 2; 2; 3; 2; 2 – 11
12 – Dimitri Berge: 3; 3; 2; 3; 0 – 11
13 – Martin Smolinski: 2; 2; 2; 3 – 9
14 – Mario Niedermayer: d; d; ex – 0
15 – Norick Blödorn: d; 0; 3 – 3
Wölfe Wittstock – 30
1 – Max Dilger: 1; 1; d; 1; 1; 3 – 7
2 – Matic Ivacic: 1; 3; 3; 1; d; 1 – 9
3 – Steven Mauer: ex – 0
4 – Sandro Wassermann: 2; 1; 1; 0; 1 – 5
5 – Erik Riss: 0; 1; 1; 0; ex – 2
6 – Lukas Baumann: 3; 1; 0; d – 4
7 – Ben Ernst: 2; 0; d; 1 – 3
H1: Huckenbeck, Busch, Dilger – 5:1
H2: Baumann, Ernst – 0:5 (5:6)
H3: Berge, Smolinski, Ivacic, Riss – 5:1 (10:7)
H4: Härtel, Wassermann, Baumann – 3:3 (13:10)
H5: Berge, Busch, Wassermann, Ernst – 5:1 (18:11)
H6: Ivacic, Smolinski, Dilger, Blödorn – 2:4 (20:15)
H7: Huckenbeck, Härtel, Riss – 5:1 (25:16)
H8: Ivacic, Smolinski, Wassermann – 2:4 (27:20)
H9: Huckenbeck, Härtel, Ivacic, Baumann – 5:1 (32:21)
H10: Busch, Berge, Riss – 5:1 (37:22)
H11: Berge, Huckenbeck, Dilger, Wassermann – 5:1 (42:23)
H12: Blödorn, Busch, Ernst – 5:1 (47:24)
H13: Smolinski, Härtel, Dilger, Riss – 5:1 (52:25)
H14: Härtel, Busch, Wassermann – 5:1 (57:26)
H15: Dilger, Huckenbeck, Ivacic, Berge – 2:4 (59:30)